Verantwortung

Femizid – die grausame Antwort der Männlichkeit auf eine längst überfällige Veränderung!

Bis vor einigen Jahren, war Österreich kein Land indem Frauen reihenweise abgeschlachtet und hingerichtet wurden. Inzwischen sind die Medien und Nachrichten beinah wöchtenlich, jedenfalls aber regelmäßig, gespickt mit Mordfällen, wo wiedermal eine Frau von ihrem Partner oder Ehemann niedergestochen, totgeprügelt, verbrannt, erschossen oder anderweitig grausam umgebracht wurde.

Bis vor einigen Jahren, war Österreich kein Land indem Frauen reihenweise abgeschlachtet und hingerichtet wurden. Inzwischen sind die Medien und Nachrichten beinah wöchentlich, jedenfalls aber regelmäßig, gespickt mit Mordfällen, wo wieder mal eine Frau von ihrem Partner oder Ehemann niedergestochen, totgeprügelt, verbrannt, erschossen oder anderweitig grausam umgebracht wurde.

Was ist geschehen, dass derartig dramatische Vorfälle so überhand nehmen?!

Mehrere Faktoren spielen eine nicht unwesentliche und sogar gravierende Rolle dabei:

1. Kulturelle Kluften

2. Religiöse Fehlprägungen

3. Das männliche Ego

4. Das toxische Männerbild und seine Fehl-Definition

5. Die vermännlichte Sexualität und ihre sexuelle Frustration

6. Die weibliche Manipulation als destruktive Macht

7. Die Rache des Patriarchats

1. Es prallen Welten aufeinander, wenn ein Mann, stammend aus einer kulturellen Prägung, wo Frauen nach wie vor, als dem Mann untergeordnet rangieren, mit einer Frau aus westlicher Prägung und mit westlichen Werten den Alltag eines Paares meistern sollen. Der Alltag ist schon für Paare ähnlicher oder gleicher Prägung eine Herausforderung, und Werte-Konflikte sorgen in nahzu allen Familien für Schmerz und Diskussion. Um wieviel explosiver ist das Potenzial dann erst in der Vereinigung gegensätzlicher kultureller Werte!

2. Die größte Sprengkraft in ihrer negativsten Form hat mit Sicherheit die religiöse Fehlprägung in all ihren abscheulichen und fatalistischen Ansichten und Fehlinterpretationen. Wie ist ein Mann gelagert, dem im Paradies sechzehn Jungfrauen erwarten, so er denn hier seinen „Mann“ steht, und sein ethisch äußerst fragwürdiges Machtmonopol aufrecht hält!? Dass so gut wie jede Religion in ihrem Ursprung zutiefst Frauen-feindlich und patriarchal gelebt wurde, belegen über 2000 Jahre Geschichtsschreibung. Und dass in einigen religiösen Überzeugungen nach wie vor die Haltung innewohnt, dass Frauen Besitz gleichkommen, jedenfalls aber dem Männlichen Prinzip bedingungslos zu gehorchen haben, zeigt uns, wie sehr wir global noch immer in einer falsch verstandenen Demutshaltung dem Begriff „religiöse Freiheit“ gegenüberstehen. Religion muss dort aufhören und verboten bzw. angeklagt werden, wo die menschlichen Grundrechte, die Gleichstellung zwischen allen Lebewesen und das körperliche wie seelische Wohl in Gefahr kommen.

3. Ein weiterer Faktor ist das männliche Ego, welches auch bei gleichgesinnter Prägung und Kultur zuschlägt. Dahinter verborgen immer die chronische Unsicherheit des Mannes. Die Ersatzkompensation läuft über das aufgeplusterte und leider auch sehr fragile Ego-Dominanz-Verhalten. Wäre das männliche Selbstbild heil und gesund, käme jeder Mann ganz normal damit klar, dass eine Frau wiederspricht, ihre eigene Meinung vertritt, ihre Rechte und Freiheiten wahrnimmt, ihre Abgrenzungen setzt und gelegentlich einen Mann auch mal verlässt, wenn es ihr nicht mehr stimmig erscheint, bei ihm zu bleiben. Doch die in Niederlagen ungeschulte männliche Persönlichkeit, gerät bei derartigen Vorkommnissen immer schneller in Ohnmacht und damit in Rage bzw. blinde Wut. Das unantastbare Bild des vermeintlich starken Mannes existiert so nicht mehr, und damit muss das männliche Kollektiv erst klarkommen lernen. Zumal die meisten von ihnen die Emanzipation verschlafen haben.

4. Das toxische Männerbild wurde von Männern zwar seinerzeit definiert, aber von Frauen teilweise bis heute mitgetragen! Unzählige Mütter erziehen ihre männlichen Sprösslinge immernoch nach den Wertehaltungen und Idealen eines Männerbildes, unter dem man als Mann eigentlich nur zerbrechen kann. Denn es geht gegen jegliche Menschlichkeit, dass man IMMER stark und souverän sein muss, und NIE Gefühle der Schwäche oder Emotionalität haben und zeigen darf! Und dass Männer in ihrem selbstgewählten Machthunger die monetäre Authorität an sich gerissen haben, setzt sie als Dauer-Leistungsbringer und Ernährer zusätzlich unter Druck. Ganz zu schweigen davon, dass auch in der Erziehung kulturell und religiös bedingte Selbstbilder vermittelt werden, die dem Mann in seiner Doppelmoral auch noch bestätigen und so kranke Ideen manifestieren, wie Rache-Morde oder Ehren-Morde! In dieser Haltung darf der Mann fremd gehen, und die Frau für einen sexuellen Fehltritt abgeschlachtet werden. Was uns zum nächsten Punkt führt:

5. der vermännlichten Sexualität. Die Frau gilt nach wie vor als dienendes Sexobjekt. Die Präsentationen auf sämtlichen Social-Media-Plattformen zeigt jeden Tag, dass massenweise Frauen glauben, sich als sexuell arrangiertes Fleischstück definieren zu müssen. Die ewig und dauernd willige und lüsterne Sex-Göttin. Der Mann als Beherrscher der weiblichen Lust, und gönnerhaften Gewährer von Versorgung für die sexuelle Gegenleistung. Die chronische Lieblosigkeit und fehlende Wertschätzung in unserer sexuellen Definition, führt unweigerlich zu einer eklatanten Frustration des Mannes im Beziehungsalltag. Man hat nach 16 Stunden Kinderbetreuung, Haushalt, Job und Alltagskram einfach keinen Heißhunger auf lasziven Sex mit dem Mann, sondern bestenfalls auf ein heißes Bad und eine leere Wohnung. Was die Herren der Schöpfung bestimmter religiöser und kultureller Fehlausrichtungen wiederum als Zurückweisung ihres Bedürfnisses erleben, und damit als Angriff oder Geringschätzung ihrer männlichen Stellung interpretieren. Und fertig ist die Legitimation zur Gewalt gegenüber Frauen und für manche sogar zum Mord!

6. Die weibliche Manipulation als destruktive Macht, wird aufgrund der steigenden Opferzahlen natürlich schnell mal als herzlos oder politisch inkorrekt empfunden. Doch sei die Frage erlaubt, was es mit einem Mann macht, der ohnhin schon sehr fragil in seinem Selbstwert dasteht, wenn ihn eine Frau mit ihrer sexuellen Macht an seinem niedrigsten Instinkt gängelt, ihm damit abverlangt und entlockt was sie für ihren Vorteil und Nutzen will, und ihm dann auch noch zu verstehen gibt, dass er ihr auf den sprichwörtlichen Leim gegangen ist!? Für die Versäumnis der Nachentwicklung des männlichen Selbstwertes, sind ohne Umschweife und Ausreden die Männer selbst verantwortlich. Aber für das ausnutzen ihrer Primitivität, zeichnet die Frauenwelt verantwortlich. Wir dürfen nicht nach Würde, Gleichstellung und Respekt schreien, wenn wir uns selbst in den Abwassern des Patriarchats auf würdelose Weise Vorteile verschaffen!

7. Und nicht zuletzt, die Rache der männlichen Ohnmacht, weil dem patriarchalen Kollektiv inzwischen gedämmert ist, dass sie die Auferstehung der Weiblichkeit nicht aussitzen oder weg-ignorieren können. Es ist nicht mehr aufzuhalten! Und wenn die einstigen Pfründe zerbröseln wie Zwieback unterm Stöckelschuh, dann wird noch mal kräftig um sich geschlagen und wenn nötig offensichtlich auch gemordet! Ein üblicher Schachzug des patriarchalen Diktats, denn es hat seit jeher mit Angst gearbeitet, um die Unterdrückung des Weiblichen bestmöglich aufrecht zu halten.

Wie lässt es sich sonst erklären, dass Frauen im Jahr 2024 in einem europäischen Land in Angst vor ihren Partnern oder überhaupt vor irgendeinem Mann leben müssen, und für ihre Selbstbefreiung sterben müssen!?

Zum Abschluss sei jedem einzelnen Mann auf dieser Welt nicht dafür „gedankt“ dass er nicht zu einer derartigen Missbildung der Männlichkeit zählt, sondern ihm sei dafür gratuliert, dass er es sich selbst wert ist, von toxischer Männlichkeit Abstand genommen zu haben, und sich für die beschützende und achtsame Männlichkeit entschieden hat.

Resüme: Wir haben weltweiten kollektiven und unverhandelbaren Nachentwicklungsbedarf  bei Männern und Frauen.

Verfasserin: Claudia Lang, Life-Coach und systemische Lebensberaterin