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Die Geschichte von der Faulheit…!

Wie heißt es so schön: „Faulheit ist die Kunst sich auszuruhen bevor man müde wird!“

Wie heißt es so schön: „Faulheit ist die Kunst sich auszuruhen bevor man müde wird!“

Wer legt eigentlich fest wo Faulheit beginnt, und wann es noch „Ausruhen“ oder legitimes „Entspannen“ ist? Wie kann man es für sich gesund definieren und woran erkennen? Und wie lautet deine eigene aktuelle Definition von Faulheit? Wie verhält es sich innerhalb einer Paarbeziehung, wenn der eine den anderen als „faul“ wahrnimmt und bezeichnet, und der andere den einen als überaktiven Antreiber erlebt!? Woher kommen so Sprüche wie: „Müßiggang ist aller Laster Anfang!“ oder „Nur keine Müdigkeit vortäuschen…“, und was bewirken sie in unserer Gesellschaft? Wieso bezeichnen wir Menschen die mit minimalem Aufwand maximalen Gewinn erzielen wollen, schnell mal als faule Taugenichtse!? Was hat das alles mit dem so weit verbreitetem Symptom „Liebe über Leistung“ zu tun?

Fragen über Fragen, und hier kommen auch schon ein paar Antworten dazu:

In meinen Life-Coachings erlebe ich eine eigenwillige Zweiteilung der Gesellschaft. Da sind die einen, die sich ausschließlich über Leistung definieren, und sich wundern, warum sie Schlafstörungen, Herzinfarkt und Co. in ihrem Leben als Dauergast vorfinden. Und da sind die anderen, die sich ins Fäustchen lachen – oder besser gesagt ins Fäustchen gähnen – und selbige Leistungs-Junkie´s für sich im berühmten Hamsterrad laufen lassen. „Ich bin ja nicht blöd und geh für die paar Kröten mehr arbeiten, wenn ich zur Sozialhilfe noch Steuer-schonend dazuverdienen kann…!“ oder: „Wieso soll ich hackeln gehen, mir steht ja eh Arbeitslose oder Notstandshilfe zu!“ Die einen zersprageln sich förmlich und vergessen aufs Dolce-Vita, die anderen schlittern vor lauter Dolce-Vita in handfeste Depressionen und chronische Antriebslosigkeit. Des einen Zuviel, des anderen Zuwenig.

Tatsache ist, dass viel zu oft etwas als Faulheit bezeichnet und damit abgewertet wird, was bei genauerer Betrachtung nichts anderes ist, als das wohlverdiente Glück, einen Überschuss an Genuss-Zeit oder schönem Nichts-Tun zu haben. Der Neid der Antreiber-Gesellschaft ist da ziemlich rigide zur Stelle, und unterstellt augenblicklich Nutzlosigkeit, Sinnlosigkeit und andere unschöne Qualitäten. Das führt soweit, dass sehr fleißige und aktive Klienten von mir, wenn sie mal nichts zu tun hätten, von einem diffusen schlechten Gewissen und einer nicht definierbaren Unruhe erfasst werden, obwohl alles in schönster Ordnung wäre, und kein Grund für Gewissensbisse vorliegt. Gerade von den älteren Generationen hört man gerne mal: „Gemma, gemma, zack, zack, … da muss man sich halt zusammenreißen und durchbeißen …!“ Egal wie schlecht es einem schon mit etwas geht, ganz gleich wie viele Symptome schon aus dem Körper schreien, da muss man eben durch und über sich drüber. Wer hat nicht schon mal den Satz vernommen: „Du leiste erst mal was in deinem Leben, und dann kannst vielleicht mitreden!“ oder „Nur hart erarbeitet ist wohlverdient!“ Lässt schlussfolgern, dass wer in den Augen eines solchen Menschen noch nicht nennenswert geleistet hat, auch nichts wert ist und keine Liebe verdient. Auch die Zugehörigkeit wird hier in Frage gestellt! Wir haben aus solchen Leistungs-Dogmen der Vergangenheit bis heute ein Kollektiv-schlechtes-Gewissen, wenn etwas „zu leicht“ geht, wenn sich größerer Erfolg gar mit Genuss und Leichtigkeit einfach so ergibt, dann scheint er gleich weniger wert! Dabei dürften wir uns darüber freuen, und sollten diese Freude weiter ausbauen wenn möglich. In einem immer noch vorherrschenden Gesinnungsbild, ist der Mensch offenbar nichts wert, wenn er nicht permanent etwas von Wert leistet.

Und diese Gesinnung bringt in dem jüngeren Teil unserer Gesellschaft inzwischen den bereits eingeleiteten Gegenpendelschlag hervor. Die scheinbar sexy gewordene Sozial-Schmarotzer-Haltung. Offenbar reicht es einigen kiffend vorm PC oder Fernseher dahin zu gammeln, während andere für deren ignorante Inaktivität schuften gehen. Denn von irgendwoher muss auch deren Geld kommen. Es scheint diese Fraktion allerdings nicht groß zu interessieren, wer sich dafür weniger Zeit für seine eigenen Kinder nehmen kann, weniger in die eigene gesunde Work-Life-Balance investieren kann, weil er wegen dem Abzug für unser manchmal blindes Sozialsystem und die darin befindlichen Schmarotzer, mehr arbeiten gehen muss, damit er seinen monetären Verpflichtungen nachkommen kann. Ein 29-jähriger Klient der in seinem Leben noch keinen Tag gearbeitet hat, und nein – studiert hat er natürlich auch nicht – die Lehre abgebrochen versteht sich – hat mir mal gesagt: „Ich sehe mich eigentlich nicht als Sozial-Schmarotzer, sondern als intelligentes Wesen das auf Effizienz ausgerichtet ist. Was kann ich dafür, wenn der Staat und meine Eltern es mir so leicht machen, so easy durchs Leben zu kommen!? Wem das stört, der kann es ja so wie ich machen. Ich bin da ganz entspannt!“ Als ich ihn fragte, wie sich eine solche Haltung ausgehen solle, wenn das alle so machen würden, meinte er nur: „Es gibt eh immer ein paar Idioten, die sich zu Tode schuften wollen…“ Da kann einem arbeitenden Menschen schon mal das Geimpfte aufgehen, wenn man so etwas hört, und genau weiß, dass man am Ende seines Arbeitstages, diese kleine anmaßende Ratte mitfinanziert. – Und dennoch, hält uns auch diese Dreistigkeit einen dringend notwendigen, und wenn wir schlau wären, auch heilsamen Spiegel vor!

Wir sind uns vermutlich einig, dass beide Seiten sich in einem jeweils ungesunden und langfristig nicht funktionsfähigen Extrem bewegen. Die gesunde Lösung muss daher anders aussehen.

Das herzlose Prinzip „Liebe über Leistung“ hat keinen Segen hervorgebracht, und überdies noch nie wirklich funktioniert. Burn-out-Diagnosen schießen ins Unermessliche, ebenso wie sämtliche stressbedingten Krankheiten wie zum Beispiel Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Erschöpfungs-Depressionen, Krebs und andere Verzichtbarkeiten. Die „Ich-chill-mich-durch-mein-gesamtes-Leben-Kultur“ geht für gewöhnlich auf Kosten anderer und zu Lasten eines wohlgemeinten Systems, welches genau dadurch in den Ruin und in die langfristige Dysfunktion gekippt wird. Darüber hinaus bringt es Depressionen, Sinn-Krisen und andere unschöne Symptome mit sich.

Also hier die Top-Ten-Hitliste für eine gesunde und sozial verträgliche sowie faire Balance zwischen Aktivität und Nichts-Tun:

1. Du meinst, deine Schönheit sei Lebensleistung genug? – Aber bitte auf eigene Kasse! Wenn du der Meinung bist, dass du deine Arbeits- oder Lebensleistung auf ein Minimum oder sogar gar nichts herunterschrauben möchtest, dann solltest du dir das aus eigener Tasche heraus leisten können. Es ist ganz schön würdelos, nichts oder zu wenig in die Gesellschaft einzubringen, aber dennoch bei ihr die Hand aufzuhalten. Nichts gegen die Idee „ich kann von Luft und Liebe leben“, aber dann bitte aus eigener Kraft und nicht auf Kosten anderer. Denn es trägt Deinen eigenen Selbstwert in den Keller und auch Deine Selbstachtung nimmt dabei gravierenden Schaden. Ganz abgesehen von dem asozialen Verhalten, das gar nicht geht!

2. „Liebe über Leistung“ ist ein dummes und falsches Konzept! Wenn du denkst, Liebe nur über Leistung oder gar Perfektion verdient zu haben, oder erreichen zu können, dann läuft in deiner Denke und in deinem Leben so einiges gänzlich falsch. Der Wert eines Menschen, und vor allem der Faktor der Liebenswürdigkeit, erschließt sich keinesfalls aus seiner Karriere, oder Arbeitsleistung, oder gar Bankkontostand. Definiere daher für dich selbst, deine eigene „gesunde“ Work-Life-Balance-Formel, und achte dabei auf dein Herz und Dein seelisches Wohlbefinden. Wer dich liebt, weil du irgendwas kannst, hast oder bist, der liebt nicht dich, sondern die Früchte deiner Leistung! – Was wenn du diese mal nicht bringen kannst…!? Liebe ist immer gratis und vor allem für jeden im Überfluss vorhanden. Verabschiede Dich von Menschen, die noch nicht in ihrer Herzensfülle sind, und Dich nur dann mögen, wenn Du liefern kannst. Denn sie tun Dir nicht gut, und sie liegen falsch!

3. Arbeit darf und soll sogar Spaß machen, denn dann macht man sie umso besser und auch engagierter. Und es gibt keine „niederen“ Arbeiten, sondern nur falsche Besetzung. Ich persönlich habe Menschen kennen gelernt, die wirklich gerne putzen, und daher in ihrem Job als Reinigungskraft Freude erleben. Und ich kenne Menschen, die gerne Handwerker sind, und sich sogar ein goldenes Näschen dabei verdient haben. Jeder Job ist wichtig, und solange er nicht in der Abteilung „Würdelosigkeit“, „Menschenverachtung“ oder „Kriminell“ rangiert, ist alles gut und o.k.

4. Geben und Nehmen muss im Ausgleich sein. Die menschliche Seele verkümmert tatsächlich, wenn ein Mensch keiner nennenswerten Aufgabe nachgeht. Wir sind nicht auf dieser Erde um einfach nur zu atmen, auch wenn das alleine schon ausreichen würde, um geliebt zu werden. Aber jeder von uns nimmt. Also ist es im Sinne des guten und angemessenen Ausgleichs auch nur recht und billig, sich zu überlegen was man geben möchte. Ganz abgesehen davon, dass es der menschlichen Psyche gut tut, wenn sie eine Aufgabe hat. Ein Mensch ohne Aufgabe ist ein verlorener Mensch. Eine Aufgabe im Leben zu haben, oder einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, verschafft innere Befriedigung und schenkt das gute Gefühl nützlich zu sein und gebraucht zu werden. Deshalb wäre es wichtig, auch in der Pension eine solche Aufgabe zu haben!

5. Gestalte das JETZT mit Freude, egal wie es gerade aussieht. Wenn du nicht gleich weißt, was du langfristig machen willst und sollst, dann bringe dich auch in der Zwischenstation deines Arbeitslebens mit Hingabe, Herz und Freude ein. Wer eine Arbeit – egal wie ätzend sie sein mag – mit Hingabe und Liebe verrichtet, der geht mit guter Laune aus dieser Tätigkeit raus. Wer eine Arbeit mit Lieblosigkeit und Halbherzigkeit macht, der muss sich nicht wundern, warum er tagtäglich aus dieser Tätigkeit mit Frust, Wut und Übellaunigkeit raus geht. In jedem Fall wirst du auch aus wenig animierenden Aufgaben für später reichlich mitnehmen, auch wenn sich das jetzt noch nicht für dich erschließen mag.

6. Wenn du bisher verabsäumt hast, das für dich passende Betätigungsfeld zu finden, dich dafür fit und qualifiziert zu machen, dann hole es beherzt und schleunigst nach, und verzichte auf faule Ausreden, die dich zum vermeintlichen Opfer machen. Du hast die alleinige Verantwortung etwas Gutes und Würdevolles aus deinem Leben zu machen. Also heb deinen Hintern, pack den Stier bei seinen Hörnern, und reite die Welle deines Lebens. Auf die eine oder andere Art haben das auch jene getan, die du womöglich neidvoll und missgünstig betrachtest.

7. Spar dir Neid und Missgunst. Die Haltung nichts beitragen zu wollen, aber alles haben zu wollen, was jene besitzen die ihren Arsch hochgekriegt haben, und sich nicht zu schade waren auch mal ordentlich anzupacken oder Risiken einzugehen, ist für selbigen Arsch. Es ist in Wahrheit eines jeden gesunden Menschen ethische und moralische Pflicht, wenn er mit Gesundheit und einigermaßen Verstand gesegnet wurde, dass er seine Dankbarkeit und Freude darüber auch damit ausdrückt, indem er sich nützlich mit seinem Vorhanden-Sein einbringt. Es gibt jede Menge geistig wie körperlich schwer beeinträchtigte Menschen, die gerne und täglich ihren Beitrag leisten! Da sollte es jeden beschämen, der sich an einem Kuchen bedient, den andere gebacken haben, obwohl er völlig gesund ist und damit voll leistungsfähig.

8. Lerne das Nichts-Tun ebenso zu achten, wie die Aktivität. Beides sind Teile eines gesunden Ganzen. Du kannst nur mit Freude und Hingabe leisten, erschaffen, helfen, heilen oder dienen, wenn du selbst bei Kräften und vor allem bei Lebensfreude bist. Das wiederum gelingt nur, wenn du genügend und angenehm gestaltete Zeit für dich hast, Zeit mit jenen die du liebst und die dich wirklich lieben, und Zeit für einfach nur in den Himmel schauen und nichts tun hast. Und wichtig: Das Nichts-Tun muss man sich nicht verdienen!!! Es ist einfach so o.k. weil es das Zeitfenster ist, indem du die Kraft und die Muße sammelst, um Dich danach wieder voll und ganz auf etwas einzulassen.

9. Lerne dich genug zu lieben, um für dich eine Arbeit oder eine Tätigkeit zu finden, die dich erfüllt und glücklich oder wenigstens zufrieden macht. Der Mensch ist seit jeher auf der Sinn-Suche, und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen die einer befriedigenden oder Sinn-stiftenden Aufgabe nachgehen, nicht nur glücklicher sind, sondern auch gesünder sind und daher länger leben. Wenn Du einen Beruf ausübst, den Du nicht wirklich selbst gewählt hast, dann ändere diesen Umstand, und wage einen zweiten Bildungsweg! Es macht überhaupt keinen Sinn, bis zur Pension etwas auszuüben, was einem überhaupt keine Freude macht. Du bekommst keinen Tag von Deinem Leben zurück!

10. Umarme jeden Tag den Umstand, dass es dich gibt. Und dann schenke dich in genau den Job hinein, den du gerade hast. Ganz egal welcher das ist, oder welcher sich gerade anbietet, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn er die menschliche Würde nicht verletzt und weder deine Gesundheit, noch die anderer gefährdet, dann ist es auch JETZT in dem was gerade möglich ist wichtig, dein Herz und deine Stärken reinzulegen. Solange bis du etwas stimmigeres für Dich gefunden hast. Denn man bekommt immer das heraus, was man gegeben hat. Was willst Du heraus bekommen?!

Fazit:

Alle Faulpelze runter von der Couch, denn ihr werdet gebraucht, und es wird Euch besser gehen, wenn ihr euch sinnvoll einbringt!

Und alle übereifrigen Perfektionisten und Workaholics, geht und lernt Demut, indem ihr die Genuss-Schule besucht, und das Leben feiern lernt – ohne ständig etwas zu tun.

Wenn Du Hilfe oder Anleitung bei der Erarbeitung deines persönlichen High-Quality-Erfolgs haben möchtest, stehe ich Dir gerne in Form von Life-Coaching zur Verfügung!

Ich wünsche Dir ein kreatives und erfülltes Leben!

Denn Du hast es verdient, Dir ein solches selbst zu gestalten.

Deine Claudia Lang